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Was steckt hinter "wyld-pinkeln"?

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Das Sticker Projekt "wyld-pinkeln" entstand im Rahmen unserer künstlerischen Projektarbeit für den Abschluss unseres Kultur-und Medienpädagogik Studiums an der Hochschule Merseburg.

Wir sind Clara und Helena und wir wollen mit unserem Projekt dem "Stillen Örtchen" mehr Gehör verleihen!

 

Du kennst die Situation vermutlich auch, du bist mal in der Stadt unterwegs, oder sitzt im Sommer abends mit den Freund*innen im Park, doch auf einmal drückt deine Blase. Gibt es eine öffentliche Toilette in der Nähe, am besten kostenfrei und dazu noch so sauber, dass du darauf gehen möchtest? Oft stehst du dann wohl eher vor der Frage:

 

 Wo kann ich mich am besten verstecken?

In unsere Recherche stellte sich heraus, dass das Thema der fehlenden öffentlichen Toiletten, größer ist als erwartet. In vielen deutschen Städten gibt es oft zu wenige öffentliche WCs. Dies kann die Menschen, welche in der Stadt unterwegs sind, unterschiedlich stark einschränken. Wenn man zum Beispiel im Rollstuhl sitzt oder schon alt ist und nicht mehr so weit laufen kann, oder Personen die gerade ihre Periodenblutung haben, kann ein normaler Spaziergang in der Stadt schon kompliziert werden. Unter Umständen bleiben diese Menschen dann sogar Zuhause. Die Scham, mit der das Thema zusätzlich behaftet ist, hindert uns daran unsere Bedürfnisse zu formulieren und etwas zu verändern.

 

Da das Thema so groß ist, haben wir entschieden nur eine benachteiligte Personengruppe genauer darzustellen, dabei haben wir uns für die weibliche Perspektive entschieden (da wir hier auch aus eigenen Erfahrungen schöpfen können). Denn für Frauen ist das Thema Toilettengang häufig noch mit einer größeren Scham belegt. Zu dem Fakt, dass Personen die ihre Periode haben, häufiger eine Toilette aufsuchen müssen, kommt nämlich auch noch die Tatsache, dass es gesellschaftlich "normaler" ist, dass Männer wildpinkeln. Auch wenn es eine Ordnungswidrigkeit ist, gehört es spätestens in den Abendstunden zu einem Stadtbild, dass ein Mann hinter einen Baum, oder in einem Hauseingang steht und pinkelt. Dabei ist er oft nur halbherzig bemüht sich zu verstecken. Männern wird etwas zugestanden, was hingegen bei weiblich gelesenen Personen mit komischen Blicken bedacht werden oder sogar Empörung auslösen würden. In der Toilettensituation spiegeln sich also Gesellschaftliche Hierarchien wieder und darum machen wir dieses Thema zu einem feministischenUm die Absurdität dieser Tatsache zu verdeutlichen, haben wir entschieden genau das als Motiv zu wählen:

- Frauen, die wildpinkeln -

Ob in absurden, witzigen, oder typisch männlichen Posen.

Dadurch möchten wir ein Tabuthema brechen, provozieren und auch das ein oder andere Schmunzeln hervorrufen. Wir wollen nicht dazu aufrufen, dass nun alle Menschen überall einfach wildpinkeln, sondern Sichtbarkeit für das Thema erzeugen, Scham aufheben und für mehr öffentliche, für alle gleich zugängliche Toiletten kämpfen.

 

Warum Sticker?

Da das Thema öffentliche Toiletten sind, fanden wir es passend in der künstlerischen Umsetzung auch etwas zu wählen, was sich im öffentlichen Raum abspielt. So haben wir uns dazu entschieden Sticker zu designen und drucken zu lassen. 

Sticker sind eine Form von Streetart und man könnte sie als ein Kommunikationsmittel im öffentlichem Raum bezeichnen. Sie können dabei Werbung, politisches Statement, Kunst oder eine Mischung daraus sein. Ihr Vorteil: sie sind praktisch mitzunehmen, lassen sich einfach überall verteilen und sind für die große Masse sichtbar. Durch ihr künstlerisches Design können Sticker unkommerzielle Galerien inmitten der Großstadt erschaffen und konfrontieren die Betrachter*innen in Situationen, in denen sie nicht mit Kunst rechnen.

In diesem Video ist die Idee unseres Projektes noch einmal zusammengefasst:

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